Kinderschutz 2023
Kinderschutz. Die Jahre 2009 bis 2023 aus einem anderen Blickwinkel
Der von KidsToo erstellte Bericht ist hier verfügbar.
Das Wichtigste in Kürze
Die Zahl der Opfer hat sich zwischen 2009 und 2023 mehr als verdoppelt (*2.7). Der Anteil der sehr jungen Kinder (< 1 Jahr) ist drei- bis viermal höher als in der minderjährigen Bevölkerung (*3.7 im Jahr 2023). Mädchen machen insgesamt 50% der Opfer aus, allerdings 80% der Opfer von sexueller Gewalt.
Die kumulierten Anteile der Fälle von physischer und psychischer Gewalt sind seit 2017 auf 58% gesunken. Der Anteil der Fälle sexuellen Missbrauchs ist seit 2009 allmählich gesunken und liegt 2023 bei 13%. Der Anteil der Fälle von Vernachlässigung ist seit 2016 gestiegen und erreicht im Jahr 2023 28%.
In 80% der Fälle sind Kinder Opfer von Personen aus der Familie. Sexuelle Gewalt innerhalb der Familie tritt jedoch im Verhältnis lediglich vier- bis fünfmal seltener auf als Gewalt durch Dritte.
Im Jahr 2023 sind minderjährige Tatpersonen, welche zwar lediglich 11% der Tatpersonen darstellen, zu 27% Tatpersonen sexueller und physischer Gewalt und zu 26% physischer Misshandlungen.
Psychische Misshandlung wird seit 2021 hinsichtlich ihrer Ursache genauer analysiert. Bei Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, steigt der Anteil von 49% auf 71%.
Obwohl allgemein anerkannt ist, dass Kinder bei Gewalt in der Partnerschaft auch Opfer sind, ist es überraschend, dass die eingeleiteten vormundschaftlichen Maßnahmen stabil bleiben (45% vs. 44%) und die strafrechtlichen Maßnahmen von 8% im Jahr 2021 auf 4% im Jahr 2023 zurückgehen.