Kindesmisshandlung ist empörend
Während sich das Jahr 2024 dem Ende zuneigt, blickt KidsToo auf ein Jahr voller Projekte und Verpflichtungen zurück.
Zu diesen Projekten gehört auch unser Kampf für die gesetzliche Verankerung von Zwangskontrollen.
Wir hatten das Glück, auf wertvolle Unterstützung zählen zu können, darunter die Nationalrätin Jacqueline de Quattro, die sich seit langem für den Opferschutz einsetzt. Sie äußert sich in diesem Blick-Artikel zu diesem Thema.
Die Arbeit wird im Jahr 2025 fortgesetzt. Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln, damit die Politiker unsere Stimme hören und dieses für den Schutz von Kindern und Opfern innerfamiliärer Gewalt lebenswichtige Postulat annehmen.
Vielen Dank an alle, die auf diesem langen Weg an unserer Seite gehen.
Kinderschutz. Die Jahre 2009 bis 2023 aus einem anderen Blickwinkel
Der von KidsToo erstellte Bericht ist hier verfügbar.
Das Wichtigste in Kürze
Die Zahl der Opfer hat sich zwischen 2009 und 2023 mehr als verdoppelt (*2.7). Der Anteil der sehr jungen Kinder (< 1 Jahr) ist drei- bis viermal höher als in der minderjährigen Bevölkerung (*3.7 im Jahr 2023). Mädchen machen insgesamt 50% der Opfer aus, allerdings 80% der Opfer von sexueller Gewalt.
Die kumulierten Anteile der Fälle von physischer und psychischer Gewalt sind seit 2017 auf 58% gesunken. Der Anteil der Fälle sexuellen Missbrauchs ist seit 2009 allmählich gesunken und liegt 2023 bei 13%. Der Anteil der Fälle von Vernachlässigung ist seit 2016 gestiegen und erreicht im Jahr 2023 28%.
In 80% der Fälle sind Kinder Opfer von Personen aus der Familie. Sexuelle Gewalt innerhalb der Familie tritt jedoch im Verhältnis lediglich vier- bis fünfmal seltener auf als Gewalt durch Dritte.
Im Jahr 2023 sind minderjährige Tatpersonen, welche zwar lediglich 11% der Tatpersonen darstellen, zu 27% Tatpersonen sexueller und physischer Gewalt und zu 26% physischer Misshandlungen.
Psychische Misshandlung wird seit 2021 hinsichtlich ihrer Ursache genauer analysiert. Bei Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, steigt der Anteil von 49% auf 71%.
Obwohl allgemein anerkannt ist, dass Kinder bei Gewalt in der Partnerschaft auch Opfer sind, ist es überraschend, dass die eingeleiteten vormundschaftlichen Maßnahmen stabil bleiben (45% vs. 44%) und die strafrechtlichen Maßnahmen von 8% im Jahr 2021 auf 4% im Jahr 2023 zurückgehen.
L’enfant exposé à la violence conjugale
Comprendre, intervenir et protéger
Résumé:
Comprendre et accompagner les enfants victimes de violences conjugales. “Une approche très humaine et humaniste d’une réalité sociétale actuelle et interpellante” Les violences faites aux femmes sont multiples. Les réseaux de soutien s’activent chaque jour davantage pour les protéger. Les auteurs de cette violence intime commencent eux aussi à être pris en charge. Mais les enfants ? Sont-ils préservés ? Nous voudrions le croire mais la réalité nous prouve le contraire. Ils souffrent réellement de vivre auprès d’un père qui exerce une violence sur leur mère. Qu’éprouvent-ils ? Avec quelles conséquences identitaires ? Ces enfants vont développer des schémas de défense. Entre peur, résignation, honte ou haine, ils vont composer, coûte que coûte, tant bien que mal, avec cette réalité. Une réalité qui variera selon qu’ils sont fille ou garçon. Leur devenir adulte en sera marqué, parfois terriblement, souvent profondément. S’appuyant sur une longue pratique thérapeutique et sur de nombreux exemples ou témoignages, l’auteur clarifie les expériences fondamentales qu’un enfant pris dans la tourmente conjugale peut rencontrer. Il tente de dégager du sens de tous ces cas de figure, d’en comprendre les impacts, très variables d’un enfant à l’autre, et d’approcher au plus près la réalité intime de ces ” enfants du passé dans les adultes d’aujourd’hui “.
L’auteur:
Jean-Luc Tournier est psychosociologue, psychothérapeute et consultant en organisations sociales. Il exerce en tant que clinicien dans les environnements les plus divers.
Editeur: De Boeck Supérieur
Source: www.payot.ch
Les enfants victimes de la violence conjugale
Prévenir – Constater – Prendre en charge
Résumé:
Après son livre sur la prise en charge des victimes de violences conjugales, l’auteur s’intéresse maintenant aux enfants. En effet, il est important de faire la distinction entre les besoins de la mère et ceux de l’enfant sans pour autant faire disparaître les liens nécessaires entre les deux types de réponses. L’enfant est un être à part entière. Il a ses propres stratégies au-delà de celles déployées par sa mère. Cet ouvrage se propose de les étudier.
Selon le bilan du dispositif “3919 Violences Femmes Info” de l’année 2021, 98% des femmes indiquent que les enfants sont exposés aux violences, dont 31% sont victimes de violences directes. Malgré les nombreux constats, des lacunes persistent dans la prise en charge des enfants et l’intervention n’arrive pas toujours à assurer leur sécurité et leur bien-être. Différents intervenants sont en première ligne, mais certains professionnels (avocats, travailleurs sociaux, policiers, gendarmes) sont souvent démunis, par manque de formation spécifiques sur cette problématique, et tant le phénomène est complexe.
L’accompagnement des victimes de violences conjugales est bien documenté, mais il est important de rappeler que cela touche également les enfants avec des conséquences importantes. En France, le thème des enfants dans les situations de violences conjugales fait moins l’objet de moins de recherche et d’ouvrage. L’accompagnement à la parentalité est absent.
Face à ce constat, l’auteur évoque quelques perspectives à partir de ses recherches sociologiques et de sa pratique de travailleur social. L’ouvrage propose une méthodologie d’accompagnement rénovée, fondée sur les différents concepts et techniques franco-canadiens, mais en mettant l’accent sur l’aspect multidisciplinaire de cet accompagnement. Travailleur social de terrain depuis vingt-deux ans, l’auteur utilise une technique d’écriture fondée sur la recherche-action, positionnant le lecteur comme chercheur, et lui proposant d’analyser les concepts, notions, théories à l’appui de cas concrets et à la lumière de leur intégration dans l’action, c’est-à-dire dans la pratique d’écoutant.
L’auteur:
Cédric Bienfait est travailleur social depuis 22 ans. Il est titulaire d’un master 2 Sociologie du genre. Actuellement doctorant en sociologie à l’Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHSS). Sa thèse porte sur l’accueil des victimes de violences conjugales par l’institution policière. Il accompagne depuis 19 ans des victimes de violences conjugales, dont 10 ans de service au sein d’un commissariat parisien.
Editeur: MA Editions – ESKA
Der November-Newsletter ist hier erhältlich
1’329 oder mehr als 93’000 minderjährige Opfer im Jahr 2023?
Laut der polizeilichen Kriminalstatistik gab es im Jahr 2023 1’329 minderjährige Opfer. Eine Zahl, die sich seit 2009 (513) fast verdreifacht hat.
Aber wenn:
Berücksichtigt man die Kinder, die sich in einem Haushalt befinden, in dem die Polizei wegen häuslicher Gewalt einschreitet, so beläuft sich die Zahl der Kinder auf über 6.600.
Wir verwenden unsere Schätzung der Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt, die Zahl der Kinder, die Opfer sind, liegt dann zwischen 20.000 und 36.600.
Wir beziehen uns auf die 12-Monats-Prävalenz von körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt aus einer 2023 veröffentlichten Studie, die Zahl der minderjährigen Opfer läge dann bei über 62’000.
Wenn man die soziale und wirtschaftliche Gewalt aus dieser Studie mit einbezieht, liegt die Zahl der minderjährigen Opfer bei über 93’000!
Kinder als institutionelle Opfer?
Wie Erwachsene sind auch ein Teil dieser Kinder Opfer von Institutionen, sowohl von eidgenössischen als auch von kantonalen, von straf- als auch von zivilrechtlichen.
Auf strafrechtlicher Ebene gibt es keinen speziellen Artikel zu häuslicher Gewalt. Der Bundesrat ist zwar der Meinung, dass häusliche Gewalt entschieden bekämpft werden muss, hat aber vor kurzem von einer solchen Ergänzung abgeraten.
Sondern häusliche Gewalt wird jedoch nicht nur durch die oben genannten einzelnen, punktuellen Verhaltensweisen ausgeübt. In ihrer “letzten” Form vor dem Feminizid/Tötungsdelikt wird häusliche Gewalt nicht mehr durch einzelne Handlungen ausgeübt, sondern nach einem fortlaufenden System, das gemeinhin als Zwangskontrolle bezeichnet wird.
Bei der zwangsweisen Kontrolle werden hauptsächlich Mittel eingesetzt, die strafrechtlich nicht berücksichtigt werden. Diese Kontrollhandlungen scheinen, wenn man sie einzeln betrachtet, harmlos, akzeptabel oder sozial normal zu sein. Dieses System wird vom Täter tagtäglich gegenüber seinem (Ehe- )- Partner und den Kindern eingesetzt, um sich die Kontrolle zu sichern. Es versetzt die Opfer in einen Zustand ständiger Anspannung und beeinträchtigt seine Freiheit. Der Täter wird zur wichtigsten Person für das Opfer und die Kinder. Er verletzt die Grundrechte des Opfers.
Zu diesen Kontrollhandlungen gehören:
– Kontrolle darüber, welche Aufgaben im Haushalt zu erledigen sind, wie sie zu erledigen sind und zu welchen Zeiten sie zu erledigen sind.
– Fixer Zeitplan betreffend den Tagesablauf..
– Das Auferlegen von Kleidung, Frisur und/oder Make-up bei Ausflügen.
– Die Kontrolle und/oder Aneignung der Ressourcen oder des Vermögens des Opfers.
– Ausflüge sind genehmigungspflichtig (oder auch nicht), der Täter kann die Anwesenheit des Opfers erzwingen.
– Von Kontakten mit Freunden oder der Familie wird “abgeraten”, um das Opfer vom sozialen Umfeld zu deprivieren.
– Häufige Kontakte werden vorgeschrieben, um herauszufinden, wo sich das Opfer aufhält (per Telefon oder Video) und ob es den Zeitplan eingehalten hat.
– Äußerungen im Zusammenhang mit Eifersucht (der Täter glaubt, dass das Opfer ihn ständig betrügt).
– Äußerungen im Zusammenhang mit Eifersucht (der Täter glaubt, dass das Opfer ihn ständig betrügt).
– Die Unvorhersehbarkeit des Verhaltens des Täters.
– Die Umkehrung der Schuld, indem die Verantwortung systematisch auf das Opfer übertragen wird.
Wenn sich das Opfer entschließt, Anzeige zu erstatten, können die “Offiziellen” (OHG-Stellen, Polizei, Anwalt) ihm nur bewusst machen, dass abgesehen von den letzten “klassischen” Gewalttaten das, was es erlitten hat und noch erleidet, die Verletzung seiner Freiheit und seiner Person von der Strafjustiz nicht berücksichtigt werden. Der Täter wird für einen Großteil des verursachten Leids straffrei bleiben.
Bei einer ersten Anzeige wegen häuslicher Gewalt wird das Strafrechtssystem das Verfahren höchstwahrscheinlich sistieren, was dem Täter die nötige Zeit verschafft, die Kontrolle über sein Opfer wiederzuerlangen, indem er die nicht strafrechtlich verurteilten Handlungen fortsetzt. Das Verfahren wird schließlich entweder von der Staatsanwaltschaft oder dem Gericht eingestellt, weil das Opfer das Vertrauen in ein System verliert. Dies insbesondere weil das Opfer aufgrund zum Schluss gelangt, dass das System es nicht vor dem Täter schützt, zumal das Opfer mit Einleitung eines Strafrechtsverfahrens sich einem Risiko aussetzt.
In diesem Newsletter geht es auch um:
– Lesungen des Monats
– KidsToo – what’s new?
Häusliche Gewalt aus einem anderen Blickwinkel. Das Wichtigste in Kürze zu den Jahren 2009 bis 2023
Der von KidsToo erstellte Bericht ist hier verfügbar.
Er hebt hervor
- Die Opfer von schwerer häuslicher Gewalt
- Die versteckte häusliche Gewalt, die von der Opferhilfe geschätzt wird.
- Die Auswirkung der Nationalität der Opfer auf die Risiken
- Die Auswirkungen des Alters und des Geschlechts der Opfer auf die Risiken.
- Die Auswirkungen von Geschlecht und Nationalität der Täter auf die Beschwerden
- Die Entwicklung von SCHWERER und “nicht-schwerer” Gewalt pro Haushalt
Dieser Bericht enthält auf fünf Seiten die wesentlichen Inhalte der folgenden Berichte:
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2009 bis 2023 aus einem anderen Blickwinkel
Die Opferhilfestatistik 2018 bis 2023 aus einem anderen Blickwinkel
Die Schwierigkeit nach Strafart, eine Anzeige zu erstatten, aus einem anderen Blickwinkel
Die normierten Zahlen verschiedener Bevölkerungsgruppen von 2009 bis 2023 aus einem anderen Blickwinkel
Rapport annuel 2024
Le Conseil de la fondation a approuvé le rapport d’activité de la fondation pour l’exercice 2024 se terminant au 30 septembre.
Rester parent avec un ex toxique
Échapper au piège de l’escalade et protéger son enfant
Résumé:
Se protéger soi et protéger son enfant Se séparer d’un partenaire toxique ne met pas fin au lien toxique lorsqu’un enfant est né de cette relation. En effet, quelle que soit l’organisation de garde, les deux parents doivent continuer de communiquer pour assurer l’éducation de leur enfant. L’ex toxique peut redoubler d’efforts pour “prendre sa revanche”, en se servant de l’enfant. Refus de coopération, dénigrement de l’autre parent auprès des institutions, manipulation de l’enfant, emprise… Il va souvent vouloir garder le contrôle et le soulagement espéré de la séparation fait alors place à d’autres problèmes pour le parent victime. Cet ouvrage, écrit par une spécialiste de la toxicité parentale, décrit les mécanismes de l’emprise toxique sur l’ex partenaire, mais aussi sur l’enfant. L’auteure enjoint le parent victime à faire le deuil d’une coparentalité idéale et livre les clés d’un nouveau cadre à poser pour se protéger soi et protéger son enfant.
Auteure:
Caroline Bréhat est psychanalyste, psychothérapeute, spécialiste des liens toxiques. Au sein de sa patientèle, elle compte de très nombreux parents séparés aux prises avec un ex toxique. Elle travaille avec l’association Protéger l’enfant et est aussi l’auteure de plusieurs ouvrages : J’ai aimé un manipulateur (Les Arènes, 2010), Mauvais père (Les Arènes, 2016) et Les Mal Aimées (roman, Plessis Editions, 2021).
Source: www.payot.ch
Häusliche Gewalt in der Schweiz
Die normierten Zahlen verschiedener Bevölkerungsgruppen von 2009 bis 2023 aus einem anderen Blickwinkel
Der von KidsToo erstellte Bericht ist hier abrufbar.
Das Wichtigste in Kürze
Was die Opfer häuslicher Gewalt in der Schweiz betrifft, so ist es besser, ein volljähriger Mann als eine Frau zu sein. Ein Mann mit Schweizer Staatsbürgerschaft hat ein geringeres Risiko, Opfer zu werden, als ein volljähriger Nicht-CH-Mann. Frauen mit Schweizer Staatsbürgerschaft haben ein höheres Risiko als Männer mit Nicht-CH-Staatsbürgerschaft, während Frauen mit Nicht-CH-Staatsbürgerschaft das höchste Risiko tragen.
Man berechnet den relativen Anteil (RA) der geschädigten oder beschuldigten Personen im Verhältnis zur entsprechenden Wohnbevölkerung.
Die geschädigten Männer, egal ob Schweizer oder ansässige Ausländer (CH oder nicht CH-ansässig), weisen einen RA von unter 100% auf (ausser bei den 35-39-Jährigen mit 104% im Jahr 2022). Der RA der Schweizer liegt bei rund 45%, jener der Ausländer ist im Anstieg und liegt 2020, 2022 und 2023 über 100%. Seit 2011 liegen die RA für schwere häusliche Gewalt für Schweizer zwischen 25 und 30%, bzw. zwischen 30 und 40% (39% im Jahr 2023), mit leicht steigender Tendenz bei Ausländern.
Die geschädigten Frauen, egal ob Schweizerinnen oder ansässige Ausländerinnen, weisen einen RA von über oder nahezu 100% auf. Der RA der Schweizerinnen liegt bei rund 100% (94% im Jahr 2023), jener der Ausländerinnen ist seit 2009 von 354% auf 271% im Jahr 2023 gesunken. Bei schwerer häuslicher Gewalt liegen die RA bei Schweizerinnen bei 120 bis 134%, (im Jahr 2023) bzw. bei Ausländerinnen bei 350 bis 300% mit einem leichten Rückgang (270% im Jahr 2023).
Im Jahr 2023 sind Schweizer Frauen in Prozentzahlen fünfmal häufiger geschädigt (schwere häusliche Gewalt) als Schweizer Männer. In Prozentzahlen sind Ausländerinnen siebenmal häufiger geschädigt als Ausländer und sogar zehnmal häufiger als Schweizer Männer.
In Bezug auf junge Opfer unter 18 Jahrenschwankt der RA der weiblichen minderjährigen Opfer unter Berücksichtigung der Berner Statistiken über die Anwesenheit von Kindern bei Einsätzen der Kantonspolizei [1], seit 2010 zwischen 350 und 370% (361% im Jahr 2023). Bei den minderjährigen männlichen Opfern schwankt der RA zwischen 280 und 300% (287% im Jahr 2023).
Ungeachtet des Inkrafttretens der Istanbul-Konvention[2] und gestützt auf den Ansatz des Bundesgerichts, dass die Beziehung des Kindes zu beiden Elternteilen nach einhelliger Auffassung wesentlich ist und eine entscheidende Rolle bei der Identitätsfindung des Kindes spielen kann, privilegiert der zivilrechtliche Ansatz die Aufrechterhaltung der persönlichen Beziehungen zwischen dem gewalttätigen Elternteil und dem Kind.
Diese Zahlen zeigen, dass das Risiko künftiger häuslicher Gewalt und deren Nachahmung durch die Kinder sehr hoch ist, wenn sie gezwungen sind, mit der Tatperson in Kontakt zu bleiben.
Die männlichen Beschuldigten, ob Schweizer oder ansässige Ausländer (CH oder nicht CH-ansässig), haben im Allgemeinen einen RA von über 100%. Der RA der Schweizer, der zwischen 100 und 89% liegt, ist seit 2009 leicht rückläufig, jener der Ausländer ist von 2011 bis 2021 ebenfalls rückläufig, von 363 auf 293%, mit einem leichten Anstieg auf 302% im Jahr 2022. Bei schwerer Gewalt hält sich der RA der Schweizer bei 120 bis 130%, jener der Nicht-CH schwankt seit 2015 zwischen 330 und 370% (335% im Jahr 2023).
Die weiblichen Beschuldigten, ob Schweizerinnen oder ansässige Ausländerinnen, weisen immer einen RA von unter 100% auf. Der RA von Schweizerinnen ist seit 2009 gestiegen. Sie bleibt auf einem niedrigen Niveau und steigt von 24% auf 33% im Jahr 2023. Diejenige der Ausländerinnen steigt ebenfalls an, von 91% auf 112% im selben Zeitraum. Bei schwerer Gewalt liegt der RA der Schweizerinnen zwischen 10 und 15%. Derjenige der Nicht-CH schwankt stärker, zwischen 20 und 35%. Im Jahr 2023 liegt sie bei 33%.
[1] Im Auftrag der Berner Fachstelle gegen häusliche Gewalt (BFHG) und der Polizei- und Militärdirektion des Kantons Bern (POM); Theres Egger, Désirée Stocker (Interventionsstelle BASS), Marianne Schär Moser (Forschung und Beratung) “Evaluation Pilotprojekt Kindesschutz bei häuslicher Gewalt im Kanton Bern”, Mai 2013.
[2] Gaëlle Droz-Sauthier, Ersilia Gianella-Frieden, Paula Krüger, Susanne Lorenz Cottagnoud, Amel Mahfoudh, Tanja Mitrovic ” Mesures de protection de l’enfant en cas de violence dans le couple parental : de la Convention d’Istanbul au droit suisse. Analyse et propositions. FamPra.ch 2024, S. 570-598.
Les manipulateurs et l’amour
Résumé:
L’amour est une force profonde capable de nous faire évoluer vers un plein épanouissement. Mais que se passe-t-il lorsque la personne qui nous a déclaré son amour se révèle être un vampire affectif? Ce livre se propose d’étudier au quotidien les méfaits et les conséquences d’une relation amoureuse destructrice avec un manipulateur. A partir de témoignages recueillis, l’auteur expose les mécanismes et les manifestations de cette éprouvante emprise affective et donne des conseils pratiques pour nous en protéger.
L’auteure:
Isabelle Nazare-Aga est thérapeute cognitivo-comportementaliste, formatrice et conférencière. Elle exerce en cabinet et mène des stages d’affirmation et d’estime de soi, de recherche des valeurs personnelles, de communication et de gestion du stress. Elle donne aussi des séminaires sur l’art de faire face aux manipulateurs. Elle est LA spécialiste de la manipulation, régulièrement cité dans les médias.
Source: www.payot.ch